Ein Dielenboden ist vergleichbar mit einer guten Flasche Rotwein: Die Zeit verleiht ihm einen besonderen Charakter. Doch sowohl die Weinflasche als auch der Boden brauchen ein gute Lagerung und Pflege, damit sie ihren Charme voll und ganz entfalten und noch lange Zeit bewahren können. Aber wann lohnt es sich überhaupt noch, Zeit, Geld und Energie zu investieren, um einen alten Dielenboden aufzuarbeiten und wann ist der Zeitpunkt gekommen, ihn doch lieber zu ersetzen? Nehmen Sie Platz, öffnen Sie eine gute Flasche Wein und lesen Sie die folgenden Expertentipps zur Pflege und Aufarbeitung Ihres Holzbodens.
Sind meine alten Holzdielen wirklich noch zu retten?
Sie beziehen ein altes Haus bzw. eine gepflegte Altbauwohnung und freuen sich auf einen neuen Lebensabschnitt – doch bei näherem Hinsehen macht Ihnen der Dielenboden Kopfzerbrechen. Die Oberfläche ist zerkratzt und fleckig, Nägel stehen heraus und der alte Lack ist sprichwörtlich ab. In diesen Fällen stellt sich die Frage, ob es sich tatsächlich noch lohnt die Dielen aufzuarbeiten.
Folgende Schäden lassen sich durch eine Aufarbeitung meistens problemlos beseitigen:
- Kratzer und Dellen: Kleine Kratzer und Dellen in der Oberfläche des Holzbodens lassen sich mit speziellen Schleifmaschinen wieder restlos beseitigen. Darunter erscheint dann eine neue Holzschicht, die noch vollkommen unbeschädigt ist und wie neu aussieht.
- Risse und Dellen: Kleine Risse in den Dielen, die beispielsweise durch heruntergefallene Gegenstände entstanden sind, lassen sich ebenfalls durch eine fachgerechte Aufarbeitung wieder beseitigen.
- Lose Dielen: Im Laufe der Jahre können einige Dielen sich lösen und verschieben – dadurch können auch die danebenliegenden Dielenbretter instabil werden. Auch in diesem Fall verleiht eine fachkundige Aufarbeitung dem Boden wieder seine Stabilität.
- Verfärbungen: Verfärbungen im Holz, die durch Flüssigkeiten oder andere Substanzen verursacht wurden, können durch Schleifen und Nachbearbeiten der betroffenen Bereiche ebenfalls meistens restlos wieder entfernt werden.
- Verschleiß: Wie alles im Leben unterliegt auch der Boden einem natürlichen Verschleiß. In den Laufwegen sind die Verschleißerscheinungen intensiver, sodass ein ungleichmäßiges Erscheinungsbild entsteht. Eine Aufarbeitung mit anschließender Versiegelung schafft Abhilfe.
- Fehlende oder beschädigte Versiegelung: Ein sehr häufiges Bild zeigt einen alten Dielenboden, der einst mit einer Lackschicht versiegelt wurde, die nun aber an vielen Stellen schon abgeplatzt ist. Nachdem die alte Versiegelung restlos entfernt und abgeschliffen wurde, verleiht eine neue Lack- oder Ölschicht dem Boden wieder neuen Glanz.
Die gute Nachricht lautet: Der erste Anblick trügt oft, denn unter einer unansehnlichen Oberfläche verbirgt sich meistens noch ein wertiger und guter Holzboden, der nach einer Aufarbeitung wieder im neuen Glanz erstrahlen kann.
Teppich auf altem Dielenboden: Lässt er sich so einfach entfernen?
Gerade in Altbauwohnungen finden sich bei näherem Hinsehen so einige Schätze. So hat schon der ein- oder andere unter einem alten Teppichboden plötzlich Dielen entdeckt, die über viele Jahre versteckt waren. Diese alten Holzböden wurden in den vergangenen Jahrzehnten weniger wertgeschätzt – sie verschwanden unter textilen Bodenbelägen und fristeten darunter ein unsichtbares Dasein. Schade – denn viele dieser Dielen lassen sich wieder aufarbeiten und können den Räumen einen ganz besonderen Charme verleihen.
Finden Sie heraus, wie der Teppich befestigt ist
Um das Holz zu retten, sollten Sie im ersten Schritt herausfinden, wie der Teppich befestigt wurde. Davon hängt es nämlich ab, wie die weiteren Schritte der Aufarbeitung sind. Das große Los haben Sie dann gezogen, wenn der Teppich lediglich mit doppelseitigem Klebeband befestigt wurde. Das lässt sich ganz einfach entfernen und es bleiben auch so gut wie keine Rückstände übrig. Etwas komplizierter wird es dann, wenn der Textilbelag mit einem speziellen Kleber aufgebracht wurde. In diesem Fall gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Teppich zu entfernen, um die Dielen im Anschluss daran aufzuarbeiten.
Wasserlöslicher Kleber
Recht einfach löst sich der Teppich, wenn er mit einem wasserlöslichen Kleber auf dem Holz befestigt wurde. Mit einer Sprühflasche kann der Klebstoff eingeweicht und der Teppich nach und nach entfernt werden. Das Wasser muss aber sparsam eingesetzt werden, damit der Boden keinen Schaden nimmt.
Teppich mit Stripper-Gerät entfernen
Ein Stripper ist ein Gerät mit einer speziellen Klinge, die sanft zwischen Teppich und Holzboden geführt wird, um den Belag schrittweise abzulösen. Auch bei sorgfältigem Arbeiten bleiben aber in den meisten Fällen Reste – diese lassen sich nur durch ein fachgerechtes Abschleifen der Dielen beseitigen.
Teppich mit Hausmitteln ablösen
Es kursieren so einige mehr oder weniger gute Tipps im Internet, wie Sie einen Holzboden mit verschiedenen Hausmittelchen vom Teppichkleber befreien können. Heißluft aus einem Fön kann einige Kleber zum Schmelzen bringen. Auch Seifenlauge oder Terpentin können helfen.
Bei all diesen Methoden ist aber äußerste Vorsicht geboten, denn durch eine unsachgemäße Behandlung Ihres schönen Dielenbodens können Sie mehr kaputtmachen, als retten. Im Zweifel gilt die goldene Regel: Holen Sie sich lieber einmal mehr den Rat eines Experten ein, als einmal zu wenig.
Methoden der Aufarbeitung eines Dielenbodens
Eine Aufarbeitung des Dielenbodens ist immer mit dem Abschleifen der gesamten Fläche verbunden. Auch dann, wenn nur einzelne Stellen schadhaft sind, muss immer der gesamte Boden überarbeitet werden. Der Grund leuchtet sicher ein: Wenn Holz nur stellenweise ausgebessert wird, entsteht ein fleckiges und ungleichmäßiges Ergebnis, mit dem Sie am Ende nicht zufrieden sein werden.
Schritt 1: Aufarbeitung der Dielen durch Abschleifen
Dielen bestehen aus massivem Holz, das in aller Regel mehrmals abgeschliffen werden kann. Die meisten Dielenbretter haben eine Stärke von durchschnittlich 22 Millimetern, Werden pro Schleifgang etwa ein bis zwei Millimeter abgetragen, dann können Sie Ihren Holzboden mindestens dreimal während seiner gesamten Lebensdauer abtragen. Ein Experte kann beurteilen, ob das Holz noch ausreichend Stärke hat.
Schritt 2: Es sind mehrere Schleifgänge nötig
Die Aufarbeitung des Dielenbodens erfordert immer mehrere Schleifgänge hintereinander. Im ersten Durchgang wird zu einer groben Körnung gegriffen, um alle oberflächlichen Beschädigungen aus dem Holz zu beseitigen. Es folgt ein Zwischenschliff und abschließend ein dritter Schleifgang mit einer feineren Körnung. In der Zwischenzeit werden die Fugen gereinigt und Nägel versenkt und erkittet.
Schritt 3: Defekte Dielen austauschen
Sollten einzelne Dielenbretter beispielsweise gebrochen oder extrem stark beschädigt sein, dann können sie ausgetauscht werden.
Schritt 4: Aufgearbeiteten Holzboden schützen
Der abgeschliffene und aufgearbeitete Dielenboden muss im Anschluss noch vor weiteren Beschädigungen geschützt werden. Dazu eignet sich entweder ein spezielles Holzöl bzw. ein Wachs oder ein Lack. Wichtig ist, dass diese Oberflächenbeschichtung gleichmäßig aufgebracht wird, damit es am Ende nicht fleckig aussieht.
Der beste Zeitpunkt, die alten Dielen aufzuarbeiten, ist genau dann gekommen, wenn Sie sich an einer abgenutzten Oberfläche sattgesehen haben.
Do it Yourself: Die Aufarbeitung des Dielenbodens mit YouTube-Anleitungen
Auf den gängigen Video-Portalen kursieren so allerhand Anleitungen, die Sie Schritt für Schritt dazu befähigen sollen, zum Beispiel einen Holzboden selbst abzuschleifen oder ein Flugzeug zu fliegen. Doch nicht immer ist es ratsam, am falschen Ende zu sparen. Es gibt gute Gründe, warum ein Dielenboden nur ein Fachbetrieb aufarbeiten sollte.
- Langjährige Expertise
Fachbetriebe verfügen über das notwendige Wissen und die Erfahrung, um Dielenböden fachgerecht aufzuarbeiten. Sie kennen die verschiedenen Holzarten, Oberflächenbehandlungen und Reparaturtechniken. - Professionelle Gerätschaften
Die meisten Baumärkte bieten an, Geräte wie Schleifmaschinen zu verleihen. Doch diese Geräte sind nur für Laien gemacht für eine intuitive Anwendung. Professionelle Maschinen von Fachbetrieben erzielen ein sichtbar besseres Ergebnis. Außerdem haben Experten die nötige Erfahrung, wie die Maschinen gleichmäßig über das Holz bewegt werden können, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. - Qualitative Produkte
Wir haben als erfahrener Fachbetrieb ausschließlich die besten Produkte am Markt im Einsatz – das beginnt bereits bei der Wahl der Maschinen und reicht bis zum Einsatz der geeigneten Versiegelung. - Zeit und Energie
Unterschätzen Sie nicht die Zeit und die Mühe, die damit verbunden ist, alte Dielen aufzuarbeiten. Fachbetriebe sind routiniert und können alte Dielen in nur ein- bis zwei Tagen aufarbeiten. Die Arbeit geht sehr viel schneller und effizienter von der Hand. - Vermeidung von Brandgefahr
Beim Abschleifen des Bodens entstehen feinste Staubpartikel, die sich überall festsetzen können. Es ist wichtig, diese Partikel zwischen den Schleifgängen gründlich zu entfernen, denn während des Schleifvorgangs entsteht sehr viel Hitze. Im schlimmsten Fall kann der Staub in Brand geraten. Als Fachbetrieb arbeiten wir mit professionellen Saugern, mit denen wir den Feinstaub sofort aus dem Raum entfernen.
Fachbetriebe können Ihnen außerdem wertvolle Tipps und Ratschläge geben, wie Sie den Boden auch nach der Aufarbeitung gründlich pflegen und den Wert erhalten.
Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht, die Kosten und den Aufwand für die Aufarbeitung der Dielen in Kauf zu nehmen.
Lohnt sich die Aufarbeitung der Dielen auch finanziell?
Ein Holzboden hat einen hohen Wert – so wie eben auch ein guter Wein, der über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte gelagert wurde. Einen so gelagerten Wein würde niemand einfach öffnen und in den Ausguss kippen – und ebenso wenig ist es ratsam, einen in die Jahre gekommenen Dielenboden einfach zu ersetzen. Es lohnt sich nicht nur aus ästhetischen Gründen, Zeit und Geld in eine Dielenboden-Aufarbeitung zu investieren.
Holzböden wirken sich wertsteigernd bei einer Immobilie aus. Sollten Sie heute in die Aufarbeitung und Erneuerung des Bodens investieren, dann werden Sie das Haus oder die Wohnung bei Bedarf mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem entsprechend hohen Preis auf dem Markt anbieten und verkaufen können. Hinzu kommt, dass ein alter Holzboden immer eine ganz persönliche Geschichte erzählt. Diese Geschichten lassen sich nicht einfach ersetzen und neu schreiben. Statt also vorschnell selbst Hand anzulegen, einen Teppich auf das Holz zu kleben oder die Dielen zu ersetzen, holen Sie sich immer erst fachlichen Rat ein.
Gerne nehmen wir uns die Zeit, Ihren alten Dielenboden zu bewerten und erstellen Ihnen ein Angebot für die Aufarbeitung und Erneuerung.