Auf einem Naturboden sind Abnutzungsspuren wie kleine Kratzer oder Farbveränderungen ganz normal. Wo gehobelt wird, da fallen Späne und wo ein Alltag ist, entstehen auch kleine oder größere Schäden. Etwa nach 10 bis 15 Jahren normaler Nutzung gibt es aber irgendwann diesen Moment, in dem Sie das Zimmer betreten und Ihr Parkett unansehnlich finden. Es wirkt einfach abgenutzt und alt. Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie Sie Kratzer aus Parkett entfernen und welche Möglichkeiten es gibt, Ihrem Boden wieder seine ursprüngliche Schönheit zu verleihen.
Warum nutzt sich Parkett überhaupt ab?
Sichtbare Parkettschäden können verschiedene Ursachen haben, aber häufig nagt an einem Holzboden schlichtweg der Zahn der Zeit. Schon kleinste Steinchen und Sandkörner in der Sohle der Hausschuhe verursachen Kratzer und Schrammen, die sich im Laufe der Jahre zu größeren Schäden entwickeln können. Wer Haustiere und/oder Kinder hat, stellt diese Frage erst gar nicht.
Ein typisches Beispiel für die Entstehung von Kratzern im Parkett: Sie haben einen schönen Tisch im Wohnzimmer stehen, an dem am Abend die ganze Familie zusammenkommt. Natürlich stehen auch Stühle um den Tisch herum, auf denen Sie Platz nehmen. Mit jeder Ihrer Bewegungen geht der Stuhl mit und die Stuhlbeine zerkratzen nach und nach das Holz. An diesen Stellen wird der Boden punktuell unansehnlich und es entstehen Schäden, die sich ungleichmäßig über die Fläche verteilen. Zeigt sich in Ihren Räumen ein ähnliches Bild? Dann sollten Sie schnellstmöglich nach Lösungen suchen, damit Sie sich wieder rundum wohlfühlen können mit Ihrem Parkett.
Welche typischen Schäden hat Parkett nach etwa 10 Jahren?
Abhängig davon, ob Sie einen Raum nur einmal täglich mit Frotteesocken betreten oder jedes Wochenende rauschende Feste auf Ihrem Parkett feiern, zeigen Parkettböden im Laufe der Jahre verschiedene Abnutzungserscheinungen. Typisch sind nach dieser Zeit tiefere Kratzer, Schrammen, Laufwege und Dellen, die durch das Begehen des Parketts oder herunterfallende Gegenstände verursacht werden. Des Weiteren können sich die Fugen zwischen den Parkettstücken öffnen oder das Parkett kann sich verziehen. Diese Abnutzungserscheinungen sind normal und können durch regelmäßige Pflege und gegebenenfalls eine Aufarbeitung des Parketts wieder beseitigt werden.
Kann Parkett auch splittern?
Es ist eine besonders unangenehme Vorstellung, dass Sie über Ihr Parkett laufen und plötzlich einen Splitter im Fuß haben. Leider kann genau das passieren, wenn ein Holzboden nicht versiegelt und im Laufe der Zeit auch nicht ausreichend gepflegt wurde. In diesen Fällen hilft weder Schmirgelpapier noch eine Do-it-Yourself-Anleitung aus dem Internet. Hier muss der Fachmann ran, das Parkett fachgerecht abschleifen und es anschließend mit einem Öl, Wachs oder Lack gründlich versiegeln.
Verfärbungen durch Sonnenflecken können den Boden unansehnlich wirken lassen
Ein ebenfalls typisches Bild entsteht durch UV-Licht, das durch die Fenster auf den Boden scheint und die Oberfläche dadurch schrittweise ausbleicht. Diese Sonnenflecken entstehen durch chemische Reaktionen im Holz, die Bindungen im Holz brechen lässt. Farbpigmente zersetzen sich und die Farbe des Parketts verändert sich.
Was Sie bei Sonnenflecken im Parkett tun können, lesen Sie in diesem Beitrag!
Effektive Hausmittel zur Behandlung von Kratzern
Wenn Sie nach einer Lösung für Kratzer in Ihrem Parkett suchen und dazu die Suchmaschine bemühen, bekommen Sie über 1,5 Millionen Suchergebnisse. In den ersten Einträgen werden Ihnen verschiedene Hausmittel und DIY-Vorschläge angezeigt, wie Sie diese Schäden (angeblich) behandeln können. Die häufigsten Vorschläge stellen wir Ihnen in der folgenden Übersicht vor.
Walnüsse: Die natürlichen Öle der Walnuss sollen dabei helfen können, den Kratzer aufzufüllen und dadurch das Holz zu reparieren.
Olivenöl und Essig: Mischt man Olivenöl und Essig im Verhältnis 1:1, kann es auf die Kratzer aufgetragen werden. Nach einigen Stunden Einwirkzeit wird der Boden mit einem weichen Tuch abgewischt und der Überschuss aufgenommen.
Backpulver und Wasser: Einen ähnlichen Effekt hat das Gemisch aus Backpulver mit Wasser, aus dem eine halbfeste Paste entsteht. Diese Paste wird auf den Kratzer aufgetragen und vorsichtig eingerieben. Es soll die Vertiefungen ebenfalls auffüllen können.
Zitronensaft: Zitronensaft wird ebenfalls auf den Kratzer geträufelt und wirkt dort für einige Minuten ein. Anschließend wird der Boden mit einem weichen Tuch poliert.
Schuhcreme: Tatsächlich wird auch Schuhcreme in der passenden Farbe als Hausmittel für die Parkettreparatur genannt.
Die Problematik mit den Selbstversuchen…
Wenn Sie versuchen, Kratzer aus dem Parkett mit Hausmitteln zu entfernen, kann das verschiedene Probleme mit sich bringen. Oftmals ist es schwierig, die genaue Zusammensetzung und Inhaltsstoffe dieser Hausmittel auszumachen – es kann daher leicht zu unerwarteten Reaktionen mit dem Parkett kommen.
Jeder Kratzer oder jede Beschädigung erfordert eine darauf abgestimmte Reparatur. Die unsachgemäße Anwendung von Hausmitteln zur Parkettreparatur kann zu weiteren Schäden am Parkett führen. Zum Beispiel können unzureichend verdünnte oder falsch angewendete Reinigungsmittel das Parkett beschädigen, indem sie die Oberfläche angreifen oder Verfärbungen verursachen. Auch grobe Reinigungstechniken wie das Schrubben mit aggressiven Bürsten oder Schwämmen können Kratzer oder Abnutzungen verursachen.
Kleine Kratzer im geölten Parkett entfernen
Wenn Ihr Parkettboden geölt ist und Kratzer aufweist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu entfernen. Wenn es sich um sehr kleine Kratzer handelt, dann reicht oft schon ein Nachölen des Bodens aus. Ein spezielles und vor allem hochwertiges Parkettöl sollte aber gleichmäßig und von einem erfahrenen Fachbetrieb aufgetragen werden. Das Öl füllt den Kratzer auf und kaschiert ihn damit.
Sind die Kratzer jedoch schon sehr tief im Holz, dann muss das Parkett einmal vollständig abgeschliffen werden. Anschließend kann eine neue Ölschicht aufgetragen werden, um den Boden wieder zu versiegeln und ihn vor neuen Kratzern zu schützen.
Kratzer und andere Spuren gehören zu den natürlichen Abnutzungserscheinungen auf einem Parkett. Nehmen sie überhand, dann muss der Boden abgeschliffen und neu versiegelt werden.
Kratzer in lackiertem Parkett entfernen
Wesentlich schwerer ist es, Kratzer aus einem lackierten Parkett zu entfernen. Ist die Lackschicht kaputt, dann kann nicht einfach an dieser Stelle nachlackiert werden. Es gibt zwar Lackstifte zu kaufen, jedoch haben diese meistens weder die gleiche Farbe wie die ursprüngliche Lackschicht, noch machen sie den Schaden wirklich ungeschehen. In der Regel bleibt Ihnen bei sichtbaren Beschädigungen der Lackschicht nichts anderes übrig, als die Versiegelung abschleifen zu lassen und sie im Anschluss neu aufzutragen.
Was taugt ein Reparaturkit aus dem Baumarkt?
Reparaturkits aus dem Baumarkt versprechen, Kratzer m Holzboden effektiv und nachhaltig zu behandeln. Diese Kits enthalten auf den ersten Blick alles, was Sie benötigen, um den Kratzer zu reparieren. Fester Bestandteil sind Lackstifte, Spachtelmasse oder Reparaturwachs. Machen Sie sich aber bewusst, dass diese laienhaften Reparaturversuche nichts zum Werterhalt des Parketts beitragen. Meistens sind die Kratzer bzw. die Reparaturversuche weiterhin sichtbar. Wer seinem Boden nach mehreren Jahren der Nutzung wirklich etwas Gutes tun möchte, gönnt ihm eine professionelle Sanierung durch einen Fachbetrieb.
Ab wann sollte man Kratzer professionell entfernen lassen?
Wenn Sie unsicher sind, ob und wie Sie Kratzer in Ihrem Holzboden selbst entfernen können oder wenn die Kratzer sehr tief oder großflächig sind, ist es immer ratsam, einen professionellen Parkett-Handwerker anzurufen. Als Fachbetrieb können wir den Zustand des Bodens beurteilen und die geeigneten Maßnahmen zur Entfernung der Kratzer empfehlen.
In der Regel ist es aber immer notwendig, das Parkett abzuschleifen und es anschließend neu zu versiegeln. In schweren Fällen kann es sogar erforderlich sein, beschädigte Bodenbretter zu ersetzen.
Gerne nehmen wir uns die Zeit für eine fachkundige Beurteilung!
Darum lohnt es sich, Parkett abschleifen zu lassen
Beim Abschleifen des Parketts wird eine dünne Schicht der oberen Holzschicht abgetragen, um die darunterliegende, unbeschädigte Schicht freizulegen. Anschließend kann der Boden neu versiegelt oder geölt werden, um ihn wieder vor der erneuten Beanspruchung zu schützen. Das Abschleifen der Kratzer auf dem Parkett sollte aber immer von einem Fachbetrieb vorgenommen werden. Wir als Experten für die Fußbodensanierung haben professionelle Bandscheibenschleifmaschinen im Einsatz, mit denen wir eine gleichmäßige und ebene Fläche schaffen. Außerdem können wir Ihr Parkett staubfrei abschleifen.
Sie profitieren von weiteren Vorteilen eines fachkundigen Parkettschliffs:
- Ästhetik: Durch das Abschleifen werden Kratzer und abgenutzte Oberflächen vom Parkett entfernt, um das natürliche Aussehen des Holzes wiederherzustellen.
- Langlebigkeit: Das Abschleifen entfernt nicht nur Kratzer, sondern auch tiefe Flecken und andere Beschädigungen, die die Lebensdauer des Parketts verkürzen könnten. Einmal abgeschliffenes Parkett kann länger halten und erneut versiegelt werden, um es vor zukünftigen Schäden zu schützen.
- Wertsteigerung der Immobilie: Ein gut gepflegter Parkettboden kann den Wert einer Immobilie merklich steigern. Wenn potenzielle Käufer oder Mieter ein ansprechendes, gepflegtes Interieur sehen, hinterlässt das einen positiven Eindruck und erhöht die Chancen auf den Verkaufserfolg.
- Verbesserung der Raumluftqualität: Auf älteren, abgenutzten Parkettböden können sich Staub und Allergene ansammeln. Durch das Abschleifen und Versiegeln des Bodens können diese Partikel entfernt werden, was zu einer verbesserten Raumluftqualität führt und insbesondere für Allergiker vorteilhaft ist.
Es ist auch jederzeit möglich, altes Parkett durch Farbveränderungen an einen neuen Einrichtungsstil anzupassen.
Verhindern Sie Kratzer, bevor sie entstehen
Damit erst gar nicht vorschnell Kratzer im Parkett entstehen, können Sie einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Da Schäden oft durch Möbelstücke und Stühle entstehen, die verschoben werden, verwenden Sie Filzgleiter unter den Möbelfüßen. Vermeiden Sie das Verschieben von schweren Gegenständen über den Boden und legen Sie Schmutzfangmatten an den Eingängen auf, damit Schmutz- und Sandpartikel unter der Sohle gar nicht erst zu Kratzern führen. Läufer in den Laufwegen verhindern ebenso eine vorzeitige Abnutzung. Regelmäßiges Staubsaugen und nebelfeuchtes Wischen kann dazu beitragen, Schmutzpartikel zu entfernen und den Boden zu schützen.