Sie haben sich für einen Holzfußboden entschieden, aber welches Parkett-Verlegemuster soll es sein? Neben der Holzart und der Farbe des Holzes bestimmt im Wesentlichen das Muster des Parketts die Optik Ihres Fußbodens. Dazu gehören die Stabgröße, die Struktur der Holzstäbchen, die Laufrichtung und Anordnung der Stäbe und nicht zuletzt handwerkliches Geschick. Wir stellen die bekanntesten Muster wie Schiffsboden oder Fischgrät vor und geben ein paar Tipps, was zu welchen Räumlichkeiten passt.
In welchem Zustand befindet sich Ihr Holzfußboden aktuell?
Wie weit oben das Projekt „Dielen schleifen“ auf Ihrer Prioritätenliste steht, hängt in erster Linie von Ihrem persönlichen Anspruch, Ihrem Geschmack und natürlich auch davon ab, ob der Boden beschädigt oder einfach nur abgenutzt ist. Während der eine in einem alten Holzboden die vielen Geschichten sieht, die in den Räumen schon geschrieben wurden, erfreut sich der andere eher an einen neuwertigen, gepflegten Holzboden.
Die Gestaltung des Raumes durch den Parkettboden
Ein Parkettfußboden bietet durch die Auswahl des Holzes und der Farbe viele Gestaltungsmöglichkeiten. Helle Hölzer lassen einen Raum größer und kühler wirken, dunklere Farben schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Die Parkett-Verlegemuster erweitern die Möglichkeiten um unzählige Formen und Strukturen. Die einzelnen Parkettstäbe werden so verlegt, dass unterschiedliche Muster einen individuellen Holzfußboden entstehen lassen. Dieses Muster kann außerdem unterschiedliche Effekte und Raumwahrnehmungen hervorrufen. Deshalb sollten Sie sich bei Ihrer Entscheidung an den Gegebenheiten des Raumes orientieren:
- Wie soll der Raum genutzt werden?
Ist es ein repräsentativer Raum oder ein Nebenraum? - Wie groß ist der Raum?
Ist er eher klein, groß, schmal oder breit? - Wie sind die Lichtverhältnisse?
Gibt es viele Fenster, liegt der Raum zu Sonnenseite, verändern Bäume den Lichteinfall? - Wie ist der Stil der Möblierung?
Gibt es viele, helle oder dunkle Möbel? Wie viel Fußboden wird sichtbar sein?
Vor- und Nachteile unterschiedlicher Parkettmuster
Jeder Raum stellt andere Ansprüche an den Boden. Daher gibt es auch keine pauschale Empfehlung für oder gegen ein bestimmtes Muster im Parkett. Es lohnt sich in jedem Fall, immer den fachlichen Rat eines erfahrenen Parkettlegers einzuholen, der die Wirkung verschiedener Verlegemuster kennt und Sie bei der Wahl des Musters und der Verlegemethode beraten kann.
Hier sind einige Anhaltspunkte für die Wahl des geeigneten Verlegemusters für Ihr Parkett:
- Kleiner Raum:
Um einen Raum größer wirken zu lassen, verlegt man parallel zur Längsseite. Ein Schiffsboden oder Leiterverband lässt den Raum gestreckter wirken. Oder Sie lassen kleine Parkettstäbe diagonal verlegen, auch das wirkt optisch vergrößernd. - Schmaler Raum:
Um ein Zimmer breiter wirken zu lassen, verlegt man die Parkettstäbe am besten quer zur Längsseite. Wir empfehlen einen Parallelverband. - Langer, schmaler Flur:
Ein langer Flur wirkt kürzer, wenn ein gerades Verlegemuster quer zur langen Wand läuft. Da man aber später mit der Holz-Maserung schleift, empfehlen wir auch hier einen parallelen Schiffsboden. - Breiter Raum:
Um einen breiten Raum etwas schmaler wirken zu lassen, wählt man eine Verlegerichtung quer zur Raumachse. Dadurch wird das Zimmer optisch gestreckt. Hat man genug Platz, kann man unter den Mustern frei wählen. - Voller Raum:
In Räumen, die schon durch ihre Möblierung unruhig wirken, verlegt man am besten ein gleichmäßiges und paralleles Muster wie einen Englischen Verband. - Großer Raum:
Ansonsten wirkt jeder Raum ruhiger und schöner, wenn die Längsfugen parallel zum Lichteinfall zeigen.Wer viel Platz hat, kann seinen Fußboden durch ein schönes Muster wie ein Fischgrät oder Flechtmuster besonders hervorheben.
Wie finde ich das richtige Parkett-Verlegemuster?
Theoretisch gibt es unendlich viele Möglichkeiten für ein Parkettmuster. So kann die Größe, Farbe und Struktur der Parkettstäbchen variieren, aber auch die Möglichkeit, diese unterschiedlich anzuordnen und zu kombinieren. Kreativen Ideen und handwerklichem Können sind hier keine Grenzen gesetzt. Wir stellen Ihnen einige klassische Parkett-Verlegemuster vor.
Beim Schiffsboden oder Schiffsverband werden die Parkettstäbe parallel verlegt, die Stöße sind dabei unregelmäßig versetzt. Dadurch weist der Fußboden Ähnlichkeit mit den Planken eines Schiffes auf. Wird auf die Unregelmäßigkeit der Stöße verzichtet, handelt es sich um einen Parallelverband. Hier werden die Stäbe in geraden oder diagonalen Reihen verlegt.
Für einen Englischen oder Geraden Verband werden die Parkettstäbe parallel verlegt und nach jeder Reihe um denselben Absatz versetzt. Durch seinen regelmäßigen Verband wirkt dieses Parkettmuster ruhig und eignet sich gut für kleine oder stark möblierte Räume.
Ein Klassiker ist das Fischgrätmuster. Beim Verlegen werden die Parkettstäbe im rechten Winkel gegeneinander versetzt. Ganz nach Anzahl der Stäbe kann man ein einfaches, zweifaches oder dreifaches Fischgrätmuster verlegen.
Beim Altdeutschen Verband werden jeweils zwei Parkettstäbe nebeneinander gelegt und ein verkürzter, um 90 Grad gedrehter Stab dazwischen gelegt. Hier kann man unterschiedliche Holzarten in unterschiedlichen Farben verwenden.
Eine etwas aufwendigere Variante ist das Französische Fischgrät. Dafür werden die Parkettstäbe im 45- oder 30-Grad-Winkel abgeschrägt aneinandergelegt, so dass zwischen den sogenannten Zopfreihen eine durchgehende Kopf-Fuge entsteht.
Beim Würfelverband werden mehrere Stäbe zu einem Quadrat zusammengefasst. Beim nächsten Quadrat werden die Stäbe um 90 Grad gedreht, sodass ein Würfel-, Schachbrett- oder auch Tafelmuster entsteht.
Beim Leiter-Verband wechseln die parallel liegenden Parkettstäbe mit einer quer laufenden Reihe ab. Dadurch wirkt dieses Parkettmuster wie eine Leiter. Für den Leiter-Verband kann man zwei Holzarten in unterschiedlichen Farben verwenden.
Beim klassischen Flechtmuster werden zwei bis vier Parkettstäbe zum Quadrat gelegt und danach im rechten Winkel gedreht. So entsteht der Eindruck eines Geflechts. Durch weitere Verlegemethoden entstehen unzählige Varianten dieses Flechtmusters. Unterschiedliche Holzarten verschaffen dem Muster eine besondere Attraktivität.
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